Unsicherheit und Verzweiflung werden greifbar

Die aktuelle TheaterMusical-Produktion der Freien Schule Heckenbeck „GRENZEN“ wurde Mitte Juni in der Weltbühne aufgeführt. An zwei Abenden waren alle Plätze besetzt, die Kinder und Jugendlichen zeigten ihre Sicht auf „das Theater da draußen in der Welt“. Die Idee, ein „wirklich ernstes Thema“ zu wählen, entstand bereits im Winter 2019/20 noch vor Ausbruch von Corona, als Kriege und Flüchtlingsströme, Umweltzerstörung und die Manipulation durch Medien für die Kids offenbar sehr erfahrbar waren. Die ersten Entwürfe mussten allerdings Corona-bedingt bis zu diesem Frühjahr auf Eis gelegt und dann überarbeitet werden.

TheaterMusical-Produktion haben eine lange Tradition an der FSH, und auch für das aktuelle Stücke wurde die Geschichte von interessierten Kids entwickelt, durchdiskutiert, wieder verworfen, dramaturgisch bis zum Ende gemeinsam gestaltet. Und wie immer begleitet von eigens fürs Stück konzipierten Musik-Einlagen und bekannten Songs, die live von zwei Bands präsentiert wurden.

26 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 16 Jahren zeigten dem Publikum in 6 1/2 Bildern (=Szenen) FRAGMENTE ihrer persönlichen Sichtweise auf die Welt.

Wenn Tiere und Menschen im 3. Bild miteinander diskutieren und schließlich beschließen, zusammen auf Suche nach Lösungen für das erlebte Chaos und die Ungerechtigkeit auf der Welt zu gehen, werden Unsicherheit und Verzweiflung der Kinder greifbar. Auch in weiteren Bildern bleiben uns ihre Visionen für die Zukunft nicht erspart. Sie sind ehrlich empört und bitten sogar um Unterstützung aller Anwesenden, beispielsweise durch eindringliche Fragen, wie sehr jede und jeder gewillt ist, den eigenen Lebensstil durch Einschränkungen zu verändern, um eine lebenswertere Zukunft für ALLE Menschen auf der Erde zu ermöglichen.

Unterstützt durch die Jugendstiftung des Landkreises Northeim, bleibt die gemeinsame Suche, GRENZEN zu überwinden- und/oder sie zu akzeptieren- in deutlicher Erinnerung: bei dem über Wochen beteiligten Ensemble und dem tief bewegten Publikum.